Vergleichende Wissenschaftsgeschichte im 20. Jahrhundert

Die Wissenschaftsgeschichte mit besonderem Augenmerk auf Ungleichzeitigkeiten und komplexe Verflechtungen der Wissensproduktion in „Ost“ und „West“ bildet den ersten Themenschwerpunkt von EUTIM. Dabei wird die Frage diskutiert, wer, wo und in welchen Sprachen bestimmte Konzepte vorschlägt; welche Rolle die zugeschriebene und selbsterklärte „Rückständigkeit“ bei der (inter)nationalen Anerkennung theoretischer Vorschläge spielte.

Besondere Aufmerksamkeit wird der Kategorie der „Theorien aus dem Osten“ und der Art und Weise gewidmet, wie „westliche“ konzeptionelle Rahmen in Mittel- und Osteuropa domestiziert wurden.

Die interdisziplinäre Konferenz „History of Science and the Challenges of ‘Non-simultaneity‘ in Eastern and Central Europe“ (im Dezember 2021) bot Wissenschaftler:innen aus unterschiedlichem Disziplinen (Geschichte, Literaturwissenschaft, Soziologie, Naturgeschichte) einen Raum, die oben genannten Fragen zu diskutieren. Sie bestand aus mehreren Panels: „From Natural History to the History of Ideas: Close Reading of Non-simultaneity in Eastern Europe“, „The Complexity of Scientific Interactions during the Cold War Era“ und eine Fallstudien-Diskussion „Literary Criticism in Soviet Ukraine in the 1920s – early 1930s: Between Marxism and Formalism“.

Die Konferenz ist online auf dem YouTube-Kanal „Entangled History of Ukraine“ verfügbar.