Elżbieta Kwiecińska
Research Fellow
Vita
Elżbieta Kwiecińska ist Dozentin für ukrainische und polnische Geschichte an der Universität Warschau. Sie promovierte in Geschichte am Europäischen Hochschulinstitut in Florenz. Elzbieta hat drei Masterabschlüsse von der Universität Warschau: in Geschichte, Recht und Soziologie. Sie hat auch an der New York University studiert und mehrere Stipendien erhalten: am Zentrum für Stadtgeschichte in Lviv, an der Ukrainischen Katholischen Universität (Visehrad Fellowship) und am Deutschen Historischen Institut in Warschau. Derzeit arbeitet Elzbieta als Mentorin an der Invisible University for Ukraine, Central European University, und führt Interviews mit ukrainischen Flüchtlingen in Polen für das Projekt “24.02.2022, 5, am: Testimonies from the War”.
Forschungsprojekt
Während ihres Aufenthalts in Berlin als EUTIM-Stipendiatin wird Elzbieta an der Umsetzung ihrer Dissertation in ein Buch arbeiten. Der Titel ihrer Arbeit lautet „A Civilising Relay. The Concept of the Civilising Mission as a ‘Cultural Transfer’ in East Central Europe, 1815-1919“. Sie beantwortet die Frage, wie das westliche Kolonialkonzept nach Ost-Mitteleuropa übertragen, angeeignet und angefochten wurde, als eine deutsche Zivilisierungsmission in Polen und im Slawentum; eine polnische Zivilisierungsmission in der Ukraine und in Kresy; und ukrainische und polnische Zivilisierungsmissionen in Russland. In Anlehnung an Edward Said fand jedes dieser Länder sein ‚barbarisches‘ Gegenstück im östlichen Nachbarn. Das Hauptargument des zukünftigen Buches ist, dass das koloniale Argument der ‚zivilisatorischen Mission‘ einen meist kompensatorischen Charakter hatte, um die eigene Westlichkeit zu behaupten.